Wachstumshormon (GH) ist ein zentrales Hormon des endokrinen Systems, das unter anderem die Knochen- und Muskelentwicklung steuert sowie den Stoffwechsel beeinflusst. In der modernen Medizin wird GH gezielt eingesetzt, um bestimmte Defizite zu beheben oder die Lebensqualität von Patienten mit spezifischen Erkrankungen zu verbessern.
Warum Wachstumshormontherapie?
Defizienz bei Kindern Kinder mit genetisch bedingtem Wachstumshormonmangel zeigen verzögertes Knochenwachstum und niedrige Körpergröße. Durch regelmäßige GH-Injektionen können sie ihre Wachstumsgeschwindigkeit erhöhen, die endgültige Größe verbessern und ihr psychosoziales Wohlbefinden steigern.
Adipositas-assoziierte Metabolismusstörungen Bei Erwachsenen mit Adipositas kann GH den Fettstoffwechsel anregen, die Muskelmasse erhalten und die Insulinsensitivität fördern. Dies trägt zur Gewichtsreduktion bei und senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes.
Schwangerschaftskomplikationen In seltenen Fällen von gestationsbedingtem Wachstumshormonmangel (z. B. durch Plazentapathologie) kann die Therapie das fetale Wachstum unterstützen, um intrauterine Wachstumsverzögerungen zu verhindern.
Klinische Studien und Forschung Aktuelle Studien untersuchen die Rolle von GH bei der Regeneration von Herz- und Muskelschwund sowie bei neurodegenerativen Erkrankungen. Die Therapie wird als potenzielles Werkzeug zur Verbesserung der Regenerationsfähigkeit betrachtet.
Für wen ist Wachstumshormontherapie geeignet?
PatientengruppeIndikationHäufige Voraussetzungen
Kinder mit GH-DefizienzWachstumsgeschwindigkeit und endgültige Körpergröße verbessernNachweis eines Defizits durch Bluttests, klare Diagnose (z. B. familiäre Mutation)
Erwachsene mit AdipositasFettstoffwechsel anregen, Muskelmasse erhaltenBMI ≥30 kg/m², sonst keine schweren Herz- oder Lebererkrankungen
Patienten mit seltenen genetischen Syndromen (z. B. Prader-Willi)Verbesserung des Wachstums und der KörperzusammensetzungGenetische Bestätigung, Überwachung von Nebenwirkungen
Frauen in der postmenopausalen PhaseErhaltung der KnochendichteOsteoporose-Risiko, keine hormonabhängige Krebsgeschichte
Wichtige Punkte vor Beginn der Therapie
Diagnostik: Bluttests (GH-Stimulationstests), Bildgebung und genetische Analysen sind unerlässlich.
Dosierung &